25.02.2022

Der Dschungel kommt in die Stadt – ist der „vertical forest“ ein Konzept mit Zukunft?

Öko ist in. Es hat sich viel getan in unserem Bewusstsein: Green, fair und healthy soll es bitte sein. In einigen Städten wird der grüne Trend jetzt auch von außen sichtbar. Mitten in der City werden riesige Wälder angelegt. Das mag in Angesicht des häufig vorherrschenden Platzproblems undenkbar erscheinen. Der Trick: bepflanzt wird in die Höhe, und zwar entlang der Hochhaus-Fassaden. Eigentlich schlau, denn senkrechte Flächen bieten die Wolkenkratzer ja durchaus genug.

"Vertical Forest" - ein Fahrplan für Mega-Citys?

Der größte vertikale Wald der Welt ist momentan in Bogóta in Kolumbien zu finden: Am Santalia Building wachsen scheinbar über 115 000 Pflanzen geradewegs aus dem Beton. Auch Asien springt gerade auf diesen Zug auf. Mit den Ninjang Towers wird in China bald der erste vertikale Wald Asiens entstehen. Deutlich großflächiger kommt noch das Projekt der Forest City in Liuzhou daher – hier soll sogar eine gesamte Stadt in einen Urwald verwandelt werden.

Experimentierfreude und Lebenswert sind es, das die Forest City Modelle ausstrahlen. Die eigentliche Motivation war allerdings ein handfestes Problem, das gerade in asiatischen Städten dringende Lösungen erfordert: Die hohe Luftverschmutzung und Smogbelastung in den Megametropolen. Ziel der Vertical Forests ist die Entstehung eines Mikroklimas, das in den Quartieren oder am und im Gebäude entsteht: Die Pflanzen geben Feuchtigkeit ab, nehmen Kohlenstoffdioxid auf und produzieren Sauerstoff. Zusätzlich schützen die Bäume vor Lärm und direkter Sonneneinstrahlung.

Ist der „Vertical Forest“ also ein Konzept für Megametropolen mit Platzmangel und Saubere-Luft-Problemen? Scheinbar nicht nur. In Mailand ist der Wohnhauskomplex „Bosco Verticale“ Ausdruck der neuen Bewegung und auch in der Schweiz ist das erste bewaldete Hochhaus in Planung. Es geht aber noch schräger – im wahrsten Sinne des Wortes. Während die Pflanzen der oben genannten Projekte auf Terrassen stehen, plant das Stuttgarter Startup „Visioverdis“ waagerecht wachsende und ständig rotierende Bäume in Städten an Fassaden zu befestigen. In Deutschland denkt man in Sachen Citybegrünung also richtig quer.

Hier sind wir die Experten!

Der vertical forest als Büro