Probleme und Lösungen für das Arbeiten im Großraumbüro
01.08.2019

Horror Großraumbüro: Probleme und Lösungen für Büros mit vielen Arbeitsplätzen

Drängt sich in einem Büro Arbeitsplatz an Arbeitsplatz, beeinträchtigt das die Atmosphäre. Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie verhindern, dass das Arbeiten im Großraumbüro zum Alptraum wird.

grünes Ausrufezeichen

Ein Großraumbüro kann ein Ort der Kommunikation, der Inspiration und des Team-Spirits sein – oder der blanke Horror. Wenn mit räumlichen Grenzen zwischen den einzelnen Mitarbeitern auch die Intimsphäre und der Rückzugsort schwinden, wirkt sich das häufig negativ auf deren Konzentrationsfähigkeit und Produktivität aus. Ein durchdachtes Gestaltungskonzept schafft dagegen nicht nur Raum für die unterschiedlichen Anforderungen der vielen Arbeitsprozesse, es senkt auch das Stresslevel der Mitarbeiter. 

Bei der Gestaltung des Büros müssen laut der Arbeitsstättenverordnung §3a Absatz 1 sowie §6 Absatz 1 gesetzliche Vorgaben berücksichtigt werden, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und für ausreichend Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen.

Hier kommen die vier größten Probleme in einem Großraumbüro mitsamt effektiver Lösungsstrategien:

1. Reizüberflutung durch laute Geräuschkulisse

Wo viele Hände über die Tastatur eilen, Telefone klingeln und Gespräche geführt werden, entsteht eine beachtliche Geräuschkulisse. Diese kann einer Studie der Universität Chicago zufolge bis zu einem Geräuschpegel von 70 Dezibel die Kreativität fördern; bei der Bearbeitung von anspruchsvollen Einzelaufgaben stören Geräusche jedoch.
 
Ein Großraumbüro sollte den Mitarbeitern daher in sich geschlossene Zellen für die Stillarbeit bieten, in denen sie sich bei Bedarf zurückziehen können. Mobile Trennwände schaffen eine besonders flexible Lösung, aber auch große Pflanzwände oder schallabsorbierende Teppiche schlucken Geräusche und senken den Lärmpegel im Großraumbüro. 
Großraumbüro mit Glaswänden

2. Verschmutzte Arbeitsplätze beim Desk Sharing

In vielen Großraumbüros gilt die Regel: Wer zuerst kommt, sitzt zuerst. Wenn die Mitarbeiter täglich den Arbeitsplatz wechseln, stellt sich in puncto Sauberkeit jedoch schnell der Schlendrian ein. Das ist nicht nur unappetitlich, es wirkt sich auch auf das Arbeitsklima aus. Denn: Wer morgens die Reste vom Nachmittagssnack seines Vorgängers aus den Zwischenräumen der Tastatur pulen muss, startet unproduktiv und mäßig gelaunt in den frischen Arbeitstag. Damit das Konzept der freien Platzwahl – auch als „Desk Sharing“ bezeichnet - in einem Großraumbüro funktioniert, sollten daher klare Regeln für die Nutzung der Arbeitsplätze gelten. 

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3. Zu wenig Bewegungsfreiheit

Drängeln sich viele Schreibtische in einem Raum, schränkt das die Bewegungsfreiheit ein. Müssen Mitarbeiter den ganzen Tag Ellenbogen an Ellenbogen mit dem Sitznachbarn arbeiten, büßen diese nicht nur den eigenen Wohlfühlbereich ein, sie dringen auch in die persönliche Distanzzone des Nachbarn vor. Dadurch steigt der Stresspegel und die Stimmung wird schnell gereizt. Mehr Freiraum am Arbeitsplatz verbessert die Privatsphäre und ermöglicht entspanntes Arbeiten. Als Faustregel gilt: Ein Arbeitsplatz im Großraumbüro sollte mindestens zwischen 12 und 15 Quadratmeter groß sein.

4. Hoher Krankenstand durch Stress und rotierendes Virenkarussell

Wer eng mit anderen Menschen zusammensitzt und ständig unter Beobachtung steht, hat einen erhöhten Stresspegel. Die dauerhafte Anspannung setzt auch dem Immunsystem zu – es beginnt zu schwächeln. Gerade während der Erkältungs- und Grippezeit kann sich das verheerend auf den Krankenstand der Belegschaft auswirken.
 
Rückzugsräume zum Entspannen und körperlichen Auspowern erlauben es den Mitarbeitern, regelmäßig eine kleine Auszeit zu nehmen und neue Kraft zu schöpfen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Für Entspannung kann ein Kicker in der Kaffee-Lounge, eine Tischtennisplatte oder auch ein Gym-Raum sorgen. Wer seine Muskeln anspannt und körperliche Energie freisetzt, der findet zur Ruhe und baut Stress ab – und das kommt nicht nur der Gesundheit des Einzelnen zugute, sondern auch der Produktivität des Unternehmens.