Ergonomischer Arbeitsplatz: Wie man es nicht macht
05.08.2019

Ergonomischer Arbeitsplatz: So kommen Sie gesund durch den Arbeitsalltag

Für den Körper ist das Sitzen vor dem Computerbildschirm auf Dauer eine hohe Belastung. Ergonomisch konzipierte Arbeitsplätze passen sich nicht nur den individuellen Körpermaßen flexibel an und beugen so Fehlhaltungen vor, sie unterstützen auch auf andere Weise die Gesundheit der Mitarbeiter.

Linke Pobacke belasten, rechte Pobacke belasten, Beine überkreuzen – beschränken sich die Bewegungsabläufe im Büroalltag auf minimale Haltungswechsel, revanchiert sich der Körper bald mit Muskelzwicken oder stärkeren Beeinträchtigungen. Eine ergonomische Büroausstattung wirkt einer Überlastung des Körpers entgegen und schafft ideale Rahmenbedingungen für die Arbeit am Schreibtisch. Doch was ist das eigentlich genau, „ergonomisch“?

Sinn und Zweck des ergonomischen Arbeitens

Im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff „Ergonomie“ die Anpassung des Arbeitsplatzes an die körperlichen Bedürfnisse. Die Methode verbessert also die Arbeitsbedingungen, um effiziente Arbeitsprozesse zu schaffen und gleichzeitig die Gesundheit des Teams zu schonen. Denn: Wer den gesamten Arbeitstag über am Schreibtisch verbringt und dabei eine Fehlhaltung – also eine ungünstige Körperhaltung - einnimmt, ermüdet nicht nur schneller, er handelt sich auch körperliche Probleme ein.

Neben Muskelverspannungen, die sich häufig in Rücken- und Nacken- oder auch Kopfschmerzen äußern, schleichen sich auch chronische Haltungsschwächen ein. Zudem arbeiten Stoffwechsel und Herz-Kreislauf-System bei Dauersitzern auf Sparflamme. Das begünstigt unter anderem das Ansetzen von Übergewicht und die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

grünes Ausrufezeichen

Tipp:

Mit Hilfe einer verstellbaren Rückenlehne können Sie Ihre Körperhaltung in regelmäßigen Abständen verändern. Dafür müssen Sie lediglich über den Tag verteilt immer wieder verschiedene Arretierungen wählen: eine vordere, eine mittlere und eine hintere.

Auch ein kurzzeitig gekrümmter Rücken oder das Ausstrecken der Beine entlastet den Halteapparat des Körpers. Durch dieses sogenannte „dynamische Sitzen“ bleibt Ihr Körper in Bewegung und Sie schonen Ihre Wirbelsäule, die Rückenmuskulatur und die Bandscheiben. 

Ihr ergonomisches Büro!

Ergonomischen Arbeitsplatz einrichten

Ein ergonomisch ausgestattetes Büro sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und unterstützt gezielt eine gesunde Körperhaltung beim Arbeiten. So passt sich ein ergonomischer Schreibtischstuhl durch einstellbarer Sitzhöhe sowie durch verstellbarer Rückenlehne und verstellbaren Armlehnen den individuellen Körpermaßen des Einzelnen an. Daneben bietet in einem ergonomisch gestalteten Büro der Schreibtisch viel Beinfreiheit und variable Einstellungsmöglichkeiten wie eine höhenverstellbare Arbeitsplatte. Dadurch kann diese nicht nur an die Sitzhöhe angepasst, sondern bei Bedarf auch hochgefahren und der Schreibtisch als Stehtisch genutzt werden. 

 

Mann arbeitet an einem ergonomischen Arbeitsplatz im stehen

Bürostuhl und Schreibtisch sind ideal eingestellt, wenn:

  • die Arme waagerecht auf der Tischplatte aufliegen, ohne dass die Schultern dabei hochgezogen sind 
  • die Beine im rechten Winkel gebeugt sind und die Füße mit der gesamten Sohle fest auf dem Boden stehen
  • der Lendenbausch des Schreibtischstuhls sich auf Höhe des Gürtels befindet 
  • der Computerbildschirm mindesten eine Armlänge entfernt steht und die obere Kante sich in etwa auf Augenhöhe befinden
  • die Tischkante nicht weniger als 18 Zentimeter und nicht mehr als 30 Zentimeter über der Sitzfläche liegt

 

Daneben gibt es noch weitere Dinge, die Sie bei der Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes berücksichtigen sollten:

  • Eine angenehme Luft. Den Sauerstoffgehalt der Büroluft erhöhen Sie zum einen durch regelmäßiges Stoßlüften und zum anderen durch eine gezielte Begrünung mit großblättrigen Zimmerpflanzen. Diese regulieren auch die Luftfeuchtigkeit. Der Feuchtegehalt der Luft sollte idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent betragen.
  • Lärmpegel so gut wie möglich dämpfen. Etwa 55 Dezibel sind für eine angenehme Arbeitsatmosphäre Maximum.
  • Ein ausreichend großer Bildschirm, der auf die Maße des Tisches abgestimmt ist (also mindestens eine Armlänge entfernt aufgestellt werden kann), damit die Augen nicht überfordert werden.
  • Eine gute Beleuchtung des Büros mit viel Tageslicht in Kombination mit gezielt eingesetztem künstlichem Licht. 

 

Ergonomischer Arbeitsplatz: Frau macht Übungen am Schreibtisch

Mit Bewegung den Halteapparat stärken

Die Natur hat den Menschen nicht dafür gebaut, stundenlang in einer Position zu verharren. Beim Jagen und Sammeln waren unsere Vorfahren viel unterwegs, die Muskeln mussten Höchstleistungen vollbringen – und deshalb benötigt auch unser Körper heute viel Bewegung, um gesund zu bleiben.

Sie können Bewegung in Ihren Büroalltag integrieren, indem Sie den Fitnessraum – sofern vorhanden – regelmäßig nutzen. Oder Sie verzichten einfach einmal auf den Lift und nehmen stattdessen die Treppen in den dritten Stock. Auch ein flotter Spaziergang während der Mittagspause, vielleicht zum Bäcker in der City oder zur Kantine eines anderen Unternehmens drei Blocks weiter, kurbelt den Kreislauf an und fordert die Muskeln. Danach können Sie mit ruhigem Gewissen zum nachmittäglichen Sitzmarathon in Ihrem ergonomisch ausgestatteten Büro antreten.